PG vs. VG Liquid: Der ultimative Guide
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Häufig haben unzufriedene Dampfer mit einem gereizten Rachen oder mit anderen störenden Effekten zu kämpfen. Einige schieben es auf den Nikotinlevel, andere machen das Dampfen generell verantwortlich. Doch in den meisten Fällen kommt es auf das richtige E-Liquid an – das heißt, auf die richtige Kombination von PG und VG! Doch was sind eigentlich PG und VG und wie bekommt man das perfekte Mischverhältnis für sich heraus? Hier gibt es den ultimativen Guide: PG vs. VG Liquid.
PG im Überblick
PG ist die Kurzform für das Molekül Propylenglykol, das aus drei Kohlenstoffatomen besteht. Eigentlich handelt es sich dabei um Alkohol, der sowohl geruchsfrei, als auch frei von Farbe und Geschmack ist. Es gilt als ungiftig und wird deshalb bei Medikamenten, Kosmetika, diversen Hygieneartikeln und für technische Produkte verwendet.
PG ist ein Trägerstoff-und Lösungsmittel für Enzyme, Antioxidantien, Emulgatoren, und Farbstoffe. Besonders als Lösungsmittel ist PG weit verbreitet. Es trägt zum Beispiel zur besseren Aufnahme und Verteilung von Arzneistoffen in Salben bei. Da es leicht verdampft, findet es nicht nur in dramatischen Nebelmaschinen, sondern vor allem auch im E-Liquid eine perfekte Anwendung.
VG im Überblick
Bei VG (vegetable glycerin) handelt es sich um pflanzliches Glycerin. Genau wie PG ist es farb-und geruchlos, sowie ungiftig, es hat aber einen süßen Geschmack und ist dickflüssiger. VG hat ebenfalls ein breites Anwendungsgebiet, und zwar dank seiner Süße und seinem Wasserspeicherungsvermögen, sowie seinen Fähigkeiten als Lösungsmittel und Konservierungsmittel.
Auch VG wird für Pharmazeutika verwendet, wie bei Hustensaft, Cremes und Ölen, sowie für Kosmetika wie Handcremes und Zahnpasta, und auch bei Backwaren. VG dient außerdem als Lösungsmittel bei Farb-und Geschmackstoffen in der Lebensmittelindustrie.
Exkurs: PG/VG Verhältnis
Wenn man wissen möchte, wie viel an PG und VG in einem E-Liquid enthalten ist, muss man sich nur das Mischverhältnis ansehen. Dafür wird dieses Format verwendet: % PG / % VG. Ein 50/50 E-Liquid enthält also dieselbe Menge beider Stoffe. Steht da 70/30, dann bedeutet es 70% an PG und 30% an VG.
In den allermeisten Fällen wird das Mischverhältnis also so angegeben, doch es gibt Ausnahmen. Ein Mix mit 70% VG könnte normal als 30/70 angegeben sein, oder aber auch manchmal (vor allem bei einer höheren VG-Dosis) umgekehrt als 70/30. Doch keine Sorge – im Normalfall wird die Reihenfolge von PG und VG zur Sicherheit sowieso angegeben.
Die 5 wichtigsten Unterschiede zwischen PG und VG
Wie man in der kleinen Einführung gut gesehen hat, sind sich PG und VG in vielen Dingen sehr ähnlich. Allerdings gibt es auch markante Unterschiede! Und die sind vor allem dann wichtig, wenn es um den richtigen Mix geht. Um das richtige PG/VG-Mischverhältnis für sich zu finden, helfen diese 5 Facts weiter:
VG als Dampf-King
Der größte Vorteil an VG ist der dichtere und stärkere Dampf. Daher wählen insbesondere sogenannte „cloud chasers“ für gewöhnlich eine höhere VG-Dosis. So kann man das Dampfvergnügen durch schöne dicke Schwaden aufpeppen. Auch für Neudampfer ist zumindest eine gute Balance an VG wichtig, auch wenn die Wolken anfangs noch keine große Rolle spielen. Denn ohne, oder mit nur wenig VG hat man äußerst schwachen Dampf – und dadurch wird das E-Liquid auch nicht in der Lage sein, für die sinnliche Erfahrung des Rauchens zu sorgen.
Deshalb wählen vor allem neue Dampfer anfängerfreundliche Liquids mit etwa 40-60% VG. So hat man eine ausreichende Menge an Dampf, aber ohne die unnötig dicken Wolken. Damit vermeidet man gleichzeitig die Nachteile von hochprozentigen VG-Liquids, und genießt trotzdem dessen Vorteile.
Besserer Throat Hit mit PG
Wer sich ein raucherähnliches Gefühl beim Dampfen wünscht, sollte sich auf einen Mix mit viel PG einlassen. Denn einer der besten Vorteile von PG ist ein „throat hit“, der an das Rauchen einer Zigarette erinnert. Klingt auf den ersten Blick nicht so angenehm, bietet aber vor allem Ex-Rauchern eine coole Chance, um den Übergang zur gesünderen Dampf-Alternative besser zu schaffen.
Klar ist das nicht für jeden etwas. Denn E-Liquids mit viel VG bieten ein deutlich angenehmeres Gefühl im Rachen, was einige Dampfer bevorzugen. Viele finden, dass ein hoher PG-Anteil den Hals zu sehr reizt – vor allem Langzeitdampfer halten sich meistens an einen höheren VG-Mix. Hat man das Rauchen erst einmal hinter sich, wird der throat hit nach der Zeit sowieso immer weniger wichtig.
PG minimiert das „dry puff“-Risiko
Eine der wichtigsten Kehrseiten einer hohen VG-Dosis: VG ist dickflüssiger als PG – deshalb braucht es auch länger, um den Docht einzuweichen und die Heizwendel zu erreichen. Das kann durchaus Probleme beim Dampfen verursachen. Jedes Mal nämlich, wenn man einen Zug nimmt, verbraucht man E-Liquid im Docht, welches dann von E-Liquid im Tank ersetzt wird.
Nimmt man den nächsten Zug, hat sich der Docht noch nicht wieder eingeweicht – ein trockener Zug ist die Folge, der berüchtigte „dry puff“ – und das schmeckt übel. PG ist auf der anderen Seite viel dünnflüssiger und zieht deshalb auch schneller in den Docht ein. Mit einer höheren PG-Dosis läuft man also viel weniger Gefahr, einen solchen „dry puff“ zu erwischen.
Side-Tipp: in vielen modernen Sub-Ohm Tanks muss man sich darüber überhaupt keine Gedanken mehr machen. Hier sind unter anderem die Heizwendel viel effektiver.
PG-Unverträglichkeit
Manche Menschen reagieren empfindlich auf PG, oder sind sogar allergisch dagegen. Das ist allerdings sehr selten. Empfindet man ein unangenehm reizendes Gefühl im Rachen, sollte man dennoch besser zu VG wechseln. In den meisten Fällen muss man das PG aber nicht völlig weglassen – kombiniert mit einem guten Atomizer (z.B. Aspire Cleito oder Anyvape Fury), erledigen sich die Probleme meistens von selbst. Ein wenig Husten ist anfangs normal, und muss noch lange keine PG-Allergie bedeuten.
Besserer Geschmack mit PG
Grundsätzlich kann PG Aromen besser übertragen als VG. Der Unterschied ist hier subtil, macht aber trotzdem einen Unterschied. VG ist leicht süßlich, während PG fast geschmacklos ist – daher stört VG das Aroma des E-Liquids minimal. Probiert man E-Liquids nach Geschmack mit entweder mehr PG oder VG, schmeckt es anders. Ohne den direkten Vergleich fällt das allerdings wirklich kaum auf. Dennoch - für die Geschmacksoptimierung eignet sich PG ein wenig besser.
Das richtige Mischverhältnis wählen
Unsere 5 Hauptunterschiede zwischen PG und VG dürften es jetzt nicht mehr allzu schwierig machen, einen passenden Mix hinzubekommen. Hier geht es vor allen Dingen um persönliche Präferenz: will man dicke Wolken (VG), einen zigarettenähnlichen Throat Hit (PG), oder zielt man auf ein gutes Einziehen des E-Liquids (PG) ab? Vielleicht kommt es auch auf die perfekten Aromen (PG) an? Reagiert man empfindlich auf PG, dann ist mehr VG die richtige Wahl.
Ein guter Kompromiss ist immer das 50/50-Verhältnis, typisch ist ansonsten 70/30 oder auch 30/70. Am besten, man probiert einige Kombinationen aus, um die perfekte PG/VG-Wahl zu finden.