Rauchstopp mit Ayurveda: Wie und warum die indische Lehre hilft
Vielen Rauchern geht schon beim Gedanken ans Aufhören ganz ordentlich die Pumpe. Zwar ist die Aussicht auf ein rauchfreies Leben unglaublich erstrebenswert, aber sehr groß ist auch die Angst vor Entzugserscheinungen und einem Verlustgefühl. Dabei kann die indische Ayurveda Lehre Abhilfe schaffen. Das ist unter anderem deshalb so effektiv, weil es sich nicht um ein Programm mit Konfrontation und Gruppendruck handelt, sondern um eine Selbstheilung. Doch welche Mittel, Wege und Möglichkeiten bietet die Rauchentwöhnung mit Ayurveda eigentlich?
Was ist Ayurveda überhaupt?
Zunächst eine kleine Einführung in das Thema Ayurveda. Die indische Lehre ist eine in ihren Grundsätzen leicht verständliche Heilkunde auf der Basis einer ganzheitlichen und universellen Philosophie. Wörtlich übersetzt bedeutet das Wort Lebensweisheit oder Lebenswissenschaft. Im asiatischen Raum wird Ayurveda auch in der Wissenschaft als Heilmethode verstanden und gelehrt, während man in der westlichen Bevölkerung eher zu Wellness-Zwecken auf Ayurveda zurückgreift.
Die Ayurveda-Lehre baut auf den drei Prinzipien des Lebens, den sogenannten Doshas, auf:
- Vata (Wind, Luft und Äther), das Bewegungsprinzip
- Pitta (Feuer und Wasser), das Stoffwechselprinzip
- Kapha (Erde und Wasser), das Strukturprinzip
In einem gesunden Organismus sollen sich die drei Doshas im Gleichgewicht befinden, was aber nur selten der Fall ist. Ärzte oder Heilpraktiker stellen fest, wie die Doshas im Verhältnis stehen und welche Reinigungstherapien nötig sind, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.
Rauchen aus der Ayurveda Sicht
Die Abhängigkeit von Zigaretten geht laut Ayurveda auf fehlende Ausgeglichenheit der Doshas zurück. Klare, gesunde Botschaften vom Körper kommen daher entweder verzerrt oder überhaupt nicht mehr an. Ayurveda erklärt Suchtverhalten als eine Verzerrung der Intelligenz auf einer sehr tiefen Ebene der Persönlichkeit. Aus ayurvedischer Sicht schwächt Rauchen also nicht nur den Körper, sondern auch den Geist.
Das Smriti (Gedächtnis) fungiert dabei als Steuerungsinstrument für alle Entscheidungen. Damit sich eine Zelle verändern kann, muss sie ihren inneren Schaltplan ablesen, auf dem alle Erinnerungen, Funktionen und Tendenzen gespeichert sind. Ist dieser Schaltplan defekt, führt dies zu einer Störung der gesamten Zelle. Der Mensch bringt somit nicht mehr den Willen auf, aus eigener Kraft mit dem Rauchen aufzuhören. Die ayurvedische Raucher Therapie ist daher darauf ausgerichtet, den Geist der betroffenen Person dauerhaft zu stärken und gleichzeitig den Körper zu entgiften. Nikotin und alle anderen im Körper angesammelten Toxine und Schlacken gilt es auszuleiten.
Rauchentwöhnung mithilfe von Ayurveda
Die Ayurveda Therapie gleicht eher einem warmen, als einem kalten Entzug. Das soll heißen, dass man nicht von heute auf morgen komplett ohne jegliche Hilfe mit dem Rauchen aufhören muss. Ayurveda zum Rauchstopp soll schließlich ohne Druck geschehen, damit sich der Geist regenerieren kann.
Als Hilfe für die Betroffenen bietet die indische Lehre einige gesunde Ersatzprodukte für den Tabak an, die den Körper nicht schädigen und trotzdem Entzugserscheinungen vorbeugen.
Bewusstsein schaffen
Die Ayurveda Lehre schlägt vor, bewusst zu rauchen, anstatt automatisch. Vor dem Anzünden eines Glimmstängels sollte man einen Augenblick innehalten und sich fragen, ob man gerade wirklich eine rauchen möchte, oder ob es nur die Macht der Gewohnheit ist.
Wenn wirklich das dringende Bedürfnis nach einer Zigarette besteht, sollte man sich ruhig irgendwo allein hinsetzen und die Zigarette ganz bewusst rauchen. Dabei sollte der Fokus am eigenen Körper liegen: Wie fühlt sich der Rauch in der Lunge an, wie ist das Gefühl im Mind, in der Nase, in der Kehle und im Magen?
Es kann auch helfen, ein Rauchtagebuch zu führen, in dem man aufschreibt, wann und wie viel man raucht und welche Gefühle dabei entstehen. Außerdem sollte man vermerken, ob man bewusst oder automatisiert geraucht hat und wie man sich dabei gefühlt hat.
Dhoomavarti
Die Ayurveda Lehre verwendet spezielle Kräuterstäbchen, Dhoomavarti genannt, die anstatt Zigaretten verwendet werden können. Die Stäbchen sind gesund und weisen zudem weitere wohltuende Wirkungen auf den Körper auf:
- Sie vermindern Schmerzen und lindern einen schweren Kopf
- Sie halten die Zähne gesund
- Sie verbessern die Stimmqualität
- Sie vermindern übermäßiges Schlafbedürfnis
- Sie verbessern den Geschmack im Mund
Dadurch, dass Mund und Hände durch die Stäbchen beschäftigt werden, stellen sie auch aus psychologischer Sicht eine gute Rauchersatztherapie dar.
Eine größere Befriedigung finden
Die meisten Raucher rauchen vor allem aus dem Grund, weil es sie befriedigt, obwohl es dem Körper auf Dauer so großen Schaden zufügt. Zumindest verschafft Rauchen eine schnelle Erleichterung in Stresssituationen oder beschäftigt einfach nur. Süchtige bleiben daher bei ihrem Verhalten, weil sie keinen anderen Weg sehen. Wenn Menschen jedoch eine größere Befriedigung finden, zum Beispiel Sport, entsteht der natürliche Wunsch, sich von der Sucht zu befreien, weil sie sie an der größeren Befriedigung hindert. Zum Beispiel schränkt Rauchen die Funktion der Lunge ein, was für den Sport hinderlich sein kann, da es die Kondition belastet. Dadurch entsteht auch die nötige Motivation, um mit dem Rauchen aufzuhören.
Meditation reduziert Suchtbedarf
Ayurveda kommt aus Indien, einem Land, in dem bekanntlich viel meditiert wird. Kein Wunder also, dass die Meditation auch bei der ayurvedischen Rauchentwöhnung eine Rolle spielt.
Durch Meditation lernen die Betroffenen, wieder auf ihren Körper zu hören und das zu tun, was ihnen tatsächlich guttut.
Dabei gilt: Je früher die Sucht mithilfe von Meditation behandelt wird, umso eher kommt es zu einer vollständigen Befreiung von der Sucht.
Meditation lindert Stress auf natürliche Weise und frischt dadurch die Erinnerung der Zelle an ihren eigenen Normalzustand auf. Täglich ausgeübt, gibt Meditation dem Gedächtnis regelmäßig einen Anstoß, bis die Zellen schließlich zu ihrem Normalzustand zurückkehren und ihre abnormalen Rezeptoren gegen ein normales Muster eintauschen. Der durch die Sucht unterbrochene Kreis wird auf diese Weise wieder geschlossen.
Sich Zeit geben
Die Ayurveda Rauchentwöhnung zielt nicht darauf ab, die Betroffenen in zwei Stunden von ihrem Rauchbedürfnis zu heilen. Eher ist es ein langsamer, aber stetiger Prozess. Dies sollte man jedoch nicht als persönlichen Misserfolg sehen. Der Körper braucht einfach seine Zeit, um sich wieder auszugleichen. Stattdessen sollte man nach Zeichen der Selbstfindung Ausschau halten: nach Glücksgefühlen, Momenten der Freude, besserem Schlaf, dem Verschwinden von Mund- und Körpergeruch, weniger Schwitzen sowie zunehmender körperlicher Stärke und Ausdauer. Jedes dieser Anzeichen ist ein Zeichen für Erfolg. Konzentriert man sich auf die positiven Effekte des Rauchstopps, fällt das Aufhören gleich viel leichter.
Mit Ayurveda Kur von der Sucht befreien
In besonders hartnäckigen Fällen, oder wenn man sich die Rauchentwöhnung auf eigene Faust nicht zutraut, bleibt immer die Möglichkeit, auf eine Ayurveda Reise zu gehen.
Dabei reist man zum Beispiel in ein Land, in dem Ayurveda praktiziert wird, wie Indien oder Sri Lanka. Aber auch in deutschsprachigen Raum gibt es eigene Ayurveda Hotels. Dort wird eine Ayurveda-Fastenkur durchgeführt.
Begleitet von viel Meditation, Ölmassagen, Kräuterbädern und Sauna geben Rauchsüchtige dort nach und nach ihr Rauchbedürfnis auf und können diese Erfolge meist über Jahre hinweg behalten. Und durch die Fastenkur ist es sogar möglich, abzunehmen – und die Angst, durch den Rauchstopp zuzunehmen, löst sich, bildlich gesprochen, in Rauch auf.
Ein Rauchstopp ist meist begleitet von Muffensausen bei den Betroffenen. Anti-Rauch-Seminare erzeugen Gruppendruck, dann bleibt noch die Angst, durch den Rauchstopp zuzunehmen – keine besonders guten Voraussetzungen. Die indische Ayurveda-Lehre hilft hingegen bei einem erfolgreichen Rauchstopp, ohne Druck zu erzeugen.
Bewusstseinsbildung, Meditation und langsame, aber stetige Rauchentwöhnung bilden die Basis dieser Methode, die langfristig beim Rauchstopp helfen soll. Und durch die natürlichen Methoden gilt der Grundsatz: Bringt es nichts, schadet es zumindest nicht. Es gibt also keinen Grund, es nicht zumindest zu versuchen.