Wie ungesund sind E-Zigaretten und E-Shishas wirklich?
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Etwa zwei Millionen Deutsche sind regelmäßige Genießer von E-Zigaretten. Allein diese Tatsache zieht zahlreiche Fragen nach sich: Ist die E-Zigarette weniger schädlich als die Zigarette für die Gesundheit? In diesem Artikel präsentiere wir einen kleinen Überblick über den aktuellen Stand der Erkenntnisse.
Was wird in einer E-Zigarette eigentlich verbrannt?
Bei einer E-Zigarette wird kein Tabak wie bei einer gewöhnlichen Zigarette verbrannt, sondern es wird Liquid eingesetzt, das in den meisten Fällen Nikotin enthält. Insbesondere Ex-Raucher dampfen gerne E-Liquids mit einem hohen Nikotingehalt, um einen starken "Throat Hit" und "Flash" wie bei einer traditionellen Zigarette zu erleben. Die meisten E-Liquids basieren auf Propylenglykol (PG), das den Dampfeffekt erzeugt. Dabei handelt es sich um den gleichen Stoff, der in Diskotheken und Theatern eingesetzt wird, um aus der Nebelmaschine Nebel zu erzeugen. Häufig werden den E-Liquids unterschiedliche Aromen wie Kirsche, Menthol oder Schokolade beigemischt. Forscher der Universität San Diego haben die Aromenvielfalt bei E-Zigaretten untersucht und zählten rund 7.700 unterschiedliche Geschmacksrichtungen. Es ist zudem möglich, sich seine eigenen E-Liquids zu mischen, wodurch dem Thema, ob Elektrische Zigaretten gesund bzw. schädlich sind und die Gesundheit gefährden, eine weitere Unbekannte beigefügt wird.
Ist der Konsum von E-Zigaretten schädlich?
In den letzten Jahren wurden hunderte Studien zur E-Shisha durchgeführt und langsam scheint sich der Eindruck durchzusetzen, dass die elektronischen Dampfer weniger ungesund sind als das Rauchen von herkömmlichen Zigaretten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass beim Verbrennen von Tabak mehr als 4.000 unterschiedliche Chemikalien, davon 90 hochgradig krebserregend, in den Körper des Rauchers gelangen. Diese Tatsache wurde auch durch eine Studie http://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0194599814536847 bestätigt, die im Juni 2014 veröffentlicht wurde und den aktuellen Forschungsstand zum Thema E-Zigarette zusammenfasst. Experten zufolge ist das Gesundheitsrisiko bei Dampfern etwa zehn Mal niedriger als bei Tabakrauchern, wobei dies aber noch lange nicht heißen soll, dass die E-Shisha gesund ist.
Gesund und für Genießer unbedenklich?
Welche chemischen Stoffe bei der E-Zigarette in den menschlichen Körper gelangen, ist noch nicht ganz klar. Außerdem ist es bis heute nicht ganz geklärt, welche Chemikalien beim Verdampfen der Aromen entstehen. Wenn man aber alle verfügbaren Fakten und Studien berücksichtigt, dürften E-Zigaretten deutlich weniger Schadstoffe enthalten als traditionelle Zigaretten und somit für die Gesundheit weniger schädlich sein. Obwohl die E-Shisha weniger ungesund ist, heißt das noch lange nicht, dass diese völlig harmlos sind und keine Risiken nach sich ziehen. Propylenglykol kann die Atemwege reizen und bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen.
Ist die E-Zigarette für Passivraucher schädlich?
Da es immer noch nicht endgültig geklärt ist, wie ungesund die E-Shisha für Dampfer wirklich ist, ist die Gefahr für Passivdampfer noch schwerer abzuschätzen. Denn es kommt noch die Variable hinzu, welche Menge der Inhaltsstoffe beim Dampfen überhaupt abgegeben und über die Luft übertragen werden. Für die E-Zigarette spricht die Tatsache, dass die aktuellen Modelle den Dampf per Knopfruck freigeben und nicht wie traditionelle Zigaretten mehrere Minuten lang vor sich hinnebeln. In die Umgebung gelangen nur Chemikalien, die der Dampfer ausatmet und das scheint aktuellen Erkenntnissen zufolge eine geringere Menge an Schadstoffen zu enthalten als Zigarettenrauch. Ein weiterer Unterschied gegenüber herkömmlichen Zigaretten liegt in der Beschaffenheit der Teilchen. Beim Dampf der E-Zigarette lösen sich die kleinen Teilchen binnen weniger Sekunden komplett auf, während es bei den Teilchen im Zigarettenrauch um Feststoffe handelt, die als solche in der Luft bleiben oder sich in der Umgebung ablagern (gelbliche Vorhänge und Wände).