Dampfer-Zunge: Symptome, Ursachen und Behandlung
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Schön ist doch das Leben als Dampfer: das Essen hat wieder Geschmack, die eigene Bude und die Klamotten stinken nicht mehr und auch mit dem jährlichen Renovieren ist jetzt endlich Schluss.
Die Krebsgefahr wurde auf ein Minimum geschraubt, wenn es überhaupt eine gibt beim Dampfen, es wird ohne Ende Geld eingespart und die Freundin, welche selbst Nichtraucher ist, mag auf einmal wieder wilde „Zungenküssereien“.
So genießen wir Dampfer das Leben und es könnte endlos so weitergehen, doch dann das: das Lieblingsliquid schmeckt einfach nicht mehr oder noch schlimmer, es schmeckt einfach nach gar nichts mehr. Nachdem klar ist, dass keine Erkältung vorliegt, haben wir die Gewissheit – wir leiden unter einer Dampfer-Zunge!
Wie funktioniert Geschmack?
Was wir unter den Ausdruck „Geschmack“ verstehen, ist eine Kombination von Sinneseindrücken. Wir Menschen beginnen unser Leben in der Regel mit rund 10.000 Geschmacksknospen, die zwischen süß, sauer, salzig, bitter und herzhaft unterscheiden können.
Im Laufe unseres Lebens bauen wir Nerven ab. Geschmack empfinden wir durch das Zusammenspiel der Geschmacksnerven, dem Geruchssinn, die Temperatur und die Beschaffenheit einer Speise. Bei einem Schnupfen (verstopfte Nase) schmecken wir beispielsweise also weniger.
Was ist eine Dampfer-Zunge?
Eine Dampfer-Zunge kann unterschiedliche Ursachen haben. Ein Symptom ist klar: das E-Liquid welches bevorzugt gedampft wurde, schmeckt nicht mehr. Doch keine Angst. Eine Dampfer-Zunge ist keine wirkliche „ernsthafte Erkrankung“, sondern ist selbst ein Symptom. Wenn die Ursache behoben ist, dann sollten die Geschmacksnerven wiederkommen.
Was kann zu einer Dampferzunge führen?
Wissenschaftlich nicht belegt, schildern Dampfer das Phänomen, dass sie ihr E-Liquid nicht mehr schmecken können, wenn sie zu lange ein und dieselbe Sorte genossen haben. Dies ist eigentlich auch der Punkt, den wir hier vorrangig ansprechen möchten.
Gründe für eine Dampfer-Zunge
- Eine Erkrankung ist oftmals die Ursache, dass das E-Liquid nicht mehr schmeckt. An erster Stelle steht hier klar der Schnupfen bzw. eine Erkältung. Wenn die Nase nicht „arbeitet“, schmeckt das E-Liquid (aber auch alles andere) nicht. Aber auch andere Erkrankungen die den Geschmacks- und Geruchssinn beeinflussen können schuld daran sein.
- Wer Medikamente nimmt, der sollte den Beipackzettel lesen. Penicillamine, ACE-Hemmer, Medikamente zur Behandlung von Krebs und viele weitere Arzneien können unseren Geschmackssinn beeinträchtigen.
- Beschädigte oder gereizte Geschmacksnerven. Wie oben erwähnt reduzieren sich die Geschmacksnerven auf der Zunge im Alter. Auch sind wir alle genetisch anders veranlagt und der eine hat mehr Geschmacksnerven als der andere. Aber auch gereizte Nerven z.B. durch scharfes Essen können schuld daran sein. Fakt ist auch, dass die Geschmacksnerven leiden, wenn wir Tabak konsumieren. Wer also gerade zur elektrischen Zigarette gewechselt ist oder abwechselnd E-Zigaretten und Tabakzigarette nutzt, sollte sich nicht wundern, wenn das E-Liquid nicht schmeckt.
- Dehydration und trockener Mund beraubt uns des guten Geschmacks – viel Trinken ist gesund!
- Auch Angst oder Stress können der Auslöser sein.
- Abgelaufenes Liquid und ein schmutziger Verdampfer (Clearomizer). Hierzu brauchen wir nichts weiter zu sagen: die Aromen im Liquid sind empfindlich und eine schmutzige E-Zigarette bzw. ein Verdampfer, der seine besten Zeiten hinter sich hat? Ewww…
Was hilft gegen die Dampfer-Zunge bzw. gegen den „Verlust des guten Geschmacks“?
Sicherlich gibt es einige Punkte bei der auf die Schnelle kaum etwas hilft: Medikamente müssen eingenommen werden und eine Erkältung muss sich selbst auskurieren. Auch können wir keine Tipps geben, wie ein 90-jähriger Dampfer wieder zu neuen Geschmacksnerven kommt.
Sollte die Dampfer-Zunge aber ein Symptom sein, welches auftritt, weil das Lieblingsliquid zu oft gedampft wurde, dann gibt es einige Tipps, die helfen können.
Mit 5 Tricks die Dampfer-Zunge loswerden
- Einfach eine Zeit lang das E-Liquid wechseln und so die Geschmacksnerven „umgewöhnen“. Auch möglich: Liquid mit einem stärkeren Aroma oder auch E-Liquid ohne Aroma.
- Viel Wasser trinken hilft gleich zweimal – es gibt keine Dehydration und die Geschmacksnerven werden „gespült“.
- Mundwasser und ein Zungenreiniger können bei der täglichen Zahnpflege ebenso Wunder auf die Geschmacksnerven wirken.
- Verzichten Sie auf das Rauchen von Tabak, wenn Sie beides nutzen. Tabak beeinträchtigt Bekanntermaßen die Geschmacksnerven enorm.
- Zitrone reinigt die Geschmacksnerven. Das Gleiche gilt für den Geruch von frischen Kaffeebohnen. Hier spielen sicherlich die ätherischen Öle im Kaffee eine rolle – Weintester schwören drauf, um die Geschmacksnerven zu säubern.