Offizielle Zahlen vom CDC zu E-Zigarettennutzung bei Jugendlichen
Bild: flickr.com // Palliativo // CC BY-SA 2.0
Die E-Zigarette steht schon seit längerer Zeit in Verdacht, insbesondere junge Erwachsene zum Rauchen zu verleiten. Experten überall auf der Welt sprechen sich daher immer wieder dafür aus, energischer auf die Risiken vom Konsum nikotinhaltiger Liquids hinzuweisen. Ob elektronische Zigaretten für Jugendliche tatsächlich als eine Art Einstieg in die Welt der konventionellen Zigarette angesehen werden können, wurde nun auch von der amerikanischen Organisation CDC näher beleuchtet.
Hintergrund zur Studie der CDC
Die CDC ist eine von der amerikanischen Regierung geführte Organisation, die sich mit Suchtkrankheiten und möglichen präventiven Maßnahmen auseinandersetzt. Im Jahr 2014 veröffentlichte das „Centers for Deaseas Control and Prevention“ nun eine Studie, die sich mit den Erfahrungen Jugendlicher mit der E-Zigarette befasst.
Die Studie belegt, dass im Jahr 2011 insgesamt 79.000 Jugendliche erstmalig eine E-Zigarette verwendet haben, die dabei zuvor noch nie zu einer normalen Zigarette gegriffen hatten. Innerhalb der folgenden Jahre hat sich diese Zahl laut der CDC-Studie nahezu verdreifacht. 2013 gaben 260.000 Jugendliche an, bereits eine E-Zigarette benutzt zu haben.
Die Studie beruft sich dabei auf Zahlen, die zuvor von einer amerikanischen Gesundheitsorganisation vorgelegt wurden, die sich mit dem Tabakkonsum bei Jugendlichen auseinandersetzt. Diese führte über mehrere Jahre Befragungen mit den jungen Erwachsenen zu ihrem Konsumverhalten und dem grundsätzlichen Interesse an Tabakwaren oder E-Zigaretten durch. Hier stellte sich heraus:
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Jugendliche, die zuvor bereits eine E-Zigarette verwendet haben, haben auch ein großes Interesse an normalen Zigaretten.
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Knapp 50 Prozent der Befragten gaben an, dass Sie nicht ausschließen, in naher Zukunft auch zu Tabak zu greifen.
Allerdings sind diese Zahlen grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Die Forscher klassifizieren hier auch Jugendliche als potenzielle Konsumenten ein, die lediglich die wahrscheinliche Absicht bekunden, bald eine elektronische oder normale Zigarette probieren zu wollen – ob das tatsächlich passiert, ist eine andere Frage.
Schließlich muss nicht jeder, der die Absicht hegt, auch letztendlich zur Zigarette greifen. Hier werden die Zahlen daher etwas ungenau und es bleibt unklar, wie transparent die CDC-Studie tatsächlich ist. Nicht zuletzt, da sie im Auftrag der amerikanischen Regierung durchgeführt wurde, die der E-Zigarette bereits seit einigen Jahren kritisch gegenübersteht.
Jugendliche und die E-Zigarette
Angesichts dieser Zahlen, die zumindest das steigende Interesse Jugendlicher an E-Zigaretten unterstreichen, fragen sich jetzt natürlich viele Experten, wie gelungene Präventivmaßnahmen aussehen könnten. Die E-Zigarette steht schon lange in der Kritik, Nikotinabhängigkeit bei jungen Erwachsenen zu begünstigen.
Das liegt einerseits daran, dass die gesundheitlichen Risiken der E-Zigarette noch nicht ausreichend erforscht sind und das Risiko daher von den Jugendlichen natürlich nicht erkannt wird. Selbst viele Erwachsene sehen das Dampfen oft als eine Art „gesundes“ Rauchen an. Wie kann da von den Jugendlichen erwartet werden, dass sie die mögliche Abhängigkeit oder die Gefahren erkennen?
Zudem fällt es vielen schwer, zu glauben, dass das süße Vanille Liquid süchtigmachende Inhaltsstoffe wie beispielsweise Nikotin enthält. Dieses wird außerdem, da es in flüssiger Form vom Körper aufgenommen wird, wesentlich schwächer wahrgenommen. Das Suchtpotenzial nimmt damit langsamer aber dennoch ebenso kontinuierlich wie bei einer brennbaren Zigarette zu.
Natürlich sind die Zahlen der CDC-Studie beunruhigend. Allerdings stellt natürlich jede legale Konsumdroge eine potenzielle Gefahr für Jugendliche dar. Hinzu kommt außerdem, dass die E-Zigarette nach wie vor als eine Art Neuheit am Markt gilt, die in den letzten Jahren mehr und mehr an Bekanntheit gewinnen konnte. So erklärt sich auch, warum im Jahr 2011 weniger Jugendliche mit der E-Zigarette vertraut waren als einige Jahre später. Statt die E-Zigarette zwangläufig zu kritisieren, sollten Forscher die Gelegenheit nutzen und die Öffentlichkeit ausführlicher (aber ehrlich) über die E-Zigarette informieren.