7 Tipps damit der Verdampfer nie wieder kokelt
Bild: Jason Bolonski // flickr.com // CC BY 2.0
Kokeln – ein Wort, das Dampfer sofort das Gesicht verziehen lässt. Jeder kennt und meidet den scheußlich unangenehmen Geschmack, der hin und wieder bei E-Zigaretten auftritt. Doch wie kann man es am besten verhindern und wie bzw. warum passiert Kokeln überhaupt? Wir klären auf und zeigen Ihnen mit 7 Tipps, wie Sie Ihr Genusserlebnis davor schützen können.
Warum kokelt mein Verdampfer?
Sie kennen den üblen Geschmack bestimmt, den ein Zug ohne Liquid verursacht. Etwas beim Ziehen fühlt sich falsch an und ein unverkennbar komischer Geschmack entsteht – Dampfer nennen das Kokeln. Was dabei passiert ist eigentlich simpel – fließt nicht genügend Liquid, kann nichts verdampfen und das brandige Ergebnis hat nichts mehr mit Dampfgenuss zu tun.
Denn drückt man den Taster, fließt Elektrizität durch die Coil und erhitzt sie. Diese Hitze wird nebenbei auch vom Liquid aufgenommen, welches in die Heizwendel aufgesaugt wird, damit es schließlich zu Dampf werden kann. Ist es dann verdampft, trocknet die Wendel wieder ein wenig, um gleich wieder beim nächsten Zug erneut durchtränkt zu werden.
Ist allerdings kein oder zu wenig Liquid vorhanden, funktioniert dieses abgestimmte System nicht mehr, weshalb zwei Dinge passieren:
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Das bisschen Liquid wird viel zu heiß, das Dochtmaterial schmort an und das PG (Propylenglykol) kann Formaldehyd freisetzen. Der krebserregende Schadstoff ist zwar nur in geringem Maß vorhanden und kein Vergleich zu Tabak, sollte aber besser trotzdem vermieden werden.
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Ohne Schutz ist die Wendel direkt der glühend heißen Coil ausgesetzt. Meistens befindet sich Baumwolle daran, die dann ebenfalls anbrennt.
Und voilà – der kokelige Geschmack entsteht. Randnotiz: das kann prinzipiell bei allen Herstellern, Marken und Systemen der Fall sein.
Was kann ich gegen das Kokeln tun?
Die Frage, die Sie sich jetzt wahrscheinlich stellen: wie kann ich dieses unangenehme Kokeln effektiv verhindern? Tatsächlich gibt es einige Methoden, mit denen Sie es ganz einfach verhindern können.
1. Vorbereitung ist alles
Nehmen Sie sich ein wenig Zeit bei der Verwendung einer neuen Coil, um die Wendel manuell einzuweichen. Damit das auch optimal gelingt, warten Sie circa 5 Minuten, bevor Sie den ersten Zug nehmen. Streng genommen ist das nicht unbedingt notwendig, aber die Chancen einer ausreichenden Liquidzufuhr sind so viel größer.
Dampfköpfe haben meistens eine obere Öffnung und auch seitliche Anschlüsse, wo man den Heizdraht sieht. Fügen Sie einfach 3-5 Tropfen Liquid auf die obere Öffnung hinzu, und weichen Sie die Wendel auch über die seitlichen Schlitze ein. Stellen Sie sicher, dass alle sichtbaren Teile durchtränkt sind. Ein wenig Geduld macht sich später dann bezahlt.
Ein Geheimtipp ist auch, kurz in den Verdampfer rein zu blasen, was einen besseren Liquidfluss verursachen kann. Oder Sie ziehen einfach einmal leer, ohne den Taster zu drücken – das kann ebenfalls dabei helfen, den Druckausgleich zu beschleunigen.2.
2. Kein Kettendampfen
Viele Dampfer machen den Fehler, kontinuierlich an ihrer E-Zigarette zu ziehen, bis sie vor lauter Nebel die eigene Hand nicht mehr vor Augen sehen. Genau diese Art der Handhabung kann die Wendel zum Austrocknen und Anbrennen bringen. Um ständig für genügend Liquid zu sorgen, müssen Sie also eine Balance für Ihre Züge und diese benötigte Zeit finden.
Die Lösung sind kleinere Pausen dazwischen einzulegen – dampfen Sie ein bisschen langsamer und geben Sie dem Liquid immer wieder Raum zum Nachfließen. Als Genussmensch müssen Sie sich ja keinen Stress machen – so sichern Sie sich ein intensiveres und ausgewogeneres Geschmackserlebnis.
3. Leistung zurückdrehen
Dieser Punkt hängt eng mit dem vorherigen zusammen. Einer der häufigsten Gründe für Kokeln ist eine zu hohe Leistungseinstellung. Maximale Leistung bedeutet nicht maximaler Geschmack! Der allgegenwärtige Leistungswahn mag uns das einreden, aber die Realität sieht anders aus. Kokelt Ihre E-Zigarette also, drehen Sie die Watt besser ein wenig runter.
Denn höhere Watt bedeuten zwar mehr Dampf, aber auch weniger Zeit für das Liquid, um nachzufließen. Zwei bis drei schöne lange Züge funktionieren bei einer Leistung von etwa 7, 5 Watt noch sehr gut. Setzen Sie auf eine Power von 20 Watt, gelingt Ihnen das niemals so oft, ohne das Liquid so schnell zu verbrauchen, dass ein brandiger Geschmack entsteht.
4. Voller Tank
Wenn das Dampfen anfängt schlechter zu werden und der Geschmack schwindet, ist es wieder Zeit, Ihren Tank neu zu befüllen. Wollen Sie eine Geschmacksvermischung vermeiden, leeren Sie den Behälter vorher aus – allerdings stören sich die meisten gar nicht daran.
Oder Sie drehen das Gerät einfach öfters um, damit das Liquid die Wendel wieder ordentlich durchtränken kann. Allerdings ist diese Methode weniger verlässlich als das simple Nachfüllen.
5. E-Liquid mit mehr PG
Da PG viel dünnflüssiger ist als VG (pflanzliches Glycerin), wird es leichter in die Wendel aufgesaugt. Das ist ungemein profitabel für die Balance zwischen den einzelnen Zügen und der Zeit, die das Liquid benötigt, um aufgesaugt zu werden. Passiert das zu langsam, ist die Chance natürlich größer, dass die Wendel anbrennt und es zum ungeliebten Kokeln kommt.
Liquids mit hohem VG-Anteil (70% oder mehr) werden deshalb wahrscheinlicher Probleme mit Wendel und Coil verursachen. Wenn Sie also regelmäßig mit brandigem Geschmack zu kämpfen haben, greifen Sie am besten zu einem Liquid mit einem 50/50 Mix aus PG und VG oder zu Geschmäckern mit vorrangigem PG-Anteil.
Side Fact: Sogenannte „sub ohm tanks“ können beispielsweise sehr gut mit einer hohen VG-Konzentration umgehen, vorausgesetzt sie haben auch eine sehr gute Heizwendel.
6. Weniger Süßstoff
Enthält Ihr Liquid viel Süßstoff, kann sich Schmiere in der Coil bilden. Der Zucker im Liquid kann karamellisieren, was in diesem Fall weniger gut ist, weil es der Coil schaden kann. Ist die Wendel verklebt, kann sie kein neues Liquid aufsaugen.
Gewisse Liquids verursachen eher Verklebungen als andere. Geschmäcker wie Kaffee und schwere Süßspeisen-Sorten tendieren zum Beispiel gerne dazu. Allgemein werden dunklere Liquids eher für Kokeln sorgen als klarere Aromen. Variieren Sie also hin und wieder.
Sind Sie mutig genug, reinigen Sie die Wendel am besten vorsichtig entweder mit Wasser oder starkem Ethanol (kein Reinigungsalkohol). Achten Sie jedoch darauf, sie mindestens 24 Stunden lang trocknen zu lassen, bevor Sie wieder damit dampfen.
7. Temperature Control
Ein direkterer Ansatz ist die Benützung von TC (Temperature Control). Mit Geräten, die über diese Funktion verfügen, kann man eine maximale Temperatur für seine Coil einstellen. Wird dieser gewünschte Punkt erreicht, geht die Power zurück und die E-Zigarette wird nicht noch heißer. Das ist wirklich praktisch, vor allem, weil sich die Konsistenz von Liquids auch je nach Jahreszeit von dünn- zu dickflüssig ändern kann. Damit sind Sie für alles gerüstet.
Im Grunde ist das die goldene Lösung – auch wenn Sie versuchen, mit zu wenig Liquid zu dampfen, hindert Sie ein TC-Gerät einfach daran.
Hoffentlich bieten Ihnen unsere Tipps einen besseren Überblick über die Ursachen und Gegenmaßnahmen, die bei Kokeln zu beachten sind. Schließlich will sich niemand den Dampfspaß mit diesem brandigen Störfaktor verderben. Am besten Sie suchen nach der für Sie passenden Alternative und genießen stressfreies Dampfen ohne Kokel-Effekt.