Der Studien-Trick: Wie man die E-Zigarette gezielt schlecht darstellt (Teil 1)
Bild: flickr.com // Bruce Guenter // CC BY 2.0
Seitdem die E-Zigarette sich auf einem regelrechten Erfolgspfad bewegt, hat sie mit einem ganz besonders schwerwiegenden Problem zu kämpfen: Kritiker versuchen, den Dampfern überall auf der Welt den Spaß an der E-Zigarette durch angeblich fundierte Anti-Studien regelrecht madig zu machen.
Diese Untersuchungen verweisen auf die potenziellen Gefahren, sollten allerdings unbedingt ganz genau betrachtet werden, denn: Offensichtlich ist der Studien-Trick zu einer beliebten Methode geworden, dem Dampfvergnügen einen unangenehmen Beigeschmack zu verleihen – und zwar ohne echte Begründung. Wie das ganze im Detail aussieht zeigt unsere große fünfteilige Artikelserie „Der Studien-Trick: Wie man die E-Zigarette gezielt schlecht darstellt“.
Wie wissenschaftliche Studien Panik verbreiten können
Als noch relativ neues Phänomen am Markt gilt die E-Zigarette unter kritischen Betrachtern als die große Unbekannte. Sie soll Rauchern den Ausstieg aus dem Zigarettenalltag erleichtern und deutlich weniger gefährlicher sein als konventionelle Zigaretten. Dadurch können Leben gerettet und lebensgefährliche Raucherkrankheiten wie Krebs oder Herzerkrankungen deutlich reduziert werden.
Das Licht der E-Zigarette strahlt so manchem daher ein wenig zu hell. So erklären sich auch die unzähligen Studien, die sich im Verlauf der letzten Jahre mit den unterschiedlichen Aspekten hinsichtlich des Dampfens auseinandergesetzt haben. Es scheint fast so, als wolle man durch gezielt negative Studienergebnisse, dem Siegeszug der E-Zigarette ein Ende setzen. Zugleich werden durch angebliche Risiken beim Dampfen Ängste geschürt. Tragisch für jene Raucher, die die Tabakzigarette bei Seite legen wollen und durch Studien dieser Art verunsichert werden.
Statt zukünftig die E-Zigarette zu nutzen, wird also weiterhin zu Hause der Aschenbecher gefüllt - mit gefährlichen Konsequenzen für die eigene Gesundheit. Und das alles nur, weil Wissenschaftler und Experten ihre durchgeführten Studien unter, zum Teil fragwürdigen Bedingungen durchführen oder Eventualitäten als Tatsachen verkaufen möchten. Ergebnisse, die den Kritikern natürlich sehr entgegenkommen. Erst recht im Jahr 2016, in dem der E-Zigarette und deren Herstellung und Vertrieb zahlreiche Veränderungen durch die weltweiten Regulierungsansätze bevorstehen.
Denn auch diese sind das Ergebnis einer geschürten Angst, die sich in den letzten Jahren aufgrund der ominösen E-Zigaretten Studien verbreiten konnte. Die Regierungen fühlen sich dazu berufen, die Verbraucher stärker auf die angeblichen Gefahren aufmerksam zu machen und ebenso Kinder und Jugendliche zu schützen.
Das sind natürlich ehrenvolle Absichten. Wie diese gerechtfertigt werden, ist allerdings mehr als fragwürdig. Warum, das werden wir Ihnen in den folgenden Beiträgen näher erläutern und dabei Bezug auf Studien nehmen, deren Ergebnisse eigentlich keinen Pfifferling wert sind.
Skurrile Gefahr: Sorgt das Dampfen für Verkehrsunfälle?
Zum Einstieg wollen wir mit einer besonders absurden Studie beginnen, die Ende 2015 durchgeführt wurde. Diese setzte sich mit alkoholhaltigen Liquids auseinander, um eine mögliche Beeinträchtigung beim Autofahren festzustellen.
Getestet wurden dabei Liquids mit einem relativ hohen Alkoholanteil von rund 23 Prozent und geringer dosierte Varianten. Letztendlich kam man so zu dem Schluss, dass Liquids mit einem Bestandteil an Alkohol durchaus die Fahrtüchtigkeit der Probanden beeinträchtigen könnten.
Komischerweise konnte man im Blut der Testpersonen, die das hoch dosierte Liquid konsumiert haben, allerdings keinen erhöhten Alkoholpegel feststellen. Dennoch sollen sie beim Fahren ein schlechteres Bild abgeliefert haben als jene Personen, die das gering dosierte Liquid verwendet hatten.
Die einfachste Erklärung in diesem Fall: Die Gruppe mit dem Liquid ohne oder wenig Alkohol bestand wohl offensichtlich einfach nur aus den besseren Autofahrern. Die Fahreigenschaften lassen schließlich auch oft bei nüchternen Autofahrern zu wünschen übrig. Mit dem geringen Anteil an Alkohol im Liquid, der nicht einmal vom Blutkreislauf aufgenommen wurde, lassen sich die Ergebnisse daher wohl nur schwer in Verbindung bringen.
Nach diesem Einstieg geht es im nächsten Teil weiter mit Studien zur E-Zigarette, die sich insbesondere mit den Gefahren für leicht beeinflussbare Jugendliche auseindergesetzt haben. Ist der Vorwurf der Einstiegsdroge beispielsweise gerechtfertigt? Und was sagen Studien hinsichtlich des Dampfens und der Rauchentwöhnung? Wir finden es heraus.