Die 20 wichtigsten E-Zigaretten Studien (Teil 1)
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Erst seit knapp 10 Jahren ist die E-Zigarette ein Phänomen, mit dem sich Verbraucher, Gesetzesgeber und Wissenschaftler gleichermaßen auseinandersetzen müssen. Welche Risiken oder Gefahren birgt das Dampfen tatsächlich oder von welchen Vorteilen können E-Raucher weltweit profitieren? Langzeitstudien konnten angesichts der kurzen Zeitspanne natürlich noch nicht durchgeführt werden, dafür lassen sich jedoch zahlreiche weitere Studien finden, die mehr über die Vor- und Nachteile der E-Zigarette eröffnen.
Ist die E-Zigarette schädlich?
Viele Dampfer und die, die es werden wollen, fragen sich, ob der Konsum der flüssigen Aromastoffe tatsächlich harmloser und unbedenklicher ist, als der Genuss einer Tabakzigarette. Die ECLAT-Studie aus Großbritannien, wollte genau dieser Frage im Jahr 2014 näher auf den Grund gehen. Die Studie beobachtete, inwieweit die gesundheitlichen Beschwerden bei konventionellen Rauchern abnahmen, sobald sie zeitweise zur E-Zigarette greifen. Tatsächlich stellte man dabei fest, dass beispielsweise Atemwegsbeschwerden oder Reizhusten bei den Probanten in der beobachteten Zeit deutlich abnahmen.
Dass der E-Zigaretten Konsum zudem weniger schädlich als Tabak ist, bestätigt auch eine weitere in Großbritannien durchgeführte Studie unter der Leitung des Suchtforschers Peter Hajek. Die Schadstoffe in einer E-Zigarette sind demnach wesentlich geringer als in einer konventionellen Zigarette, was gleichzeitig die Langzeitschäden reduziert. Eine Theorie, die auch vom Deutschen Krebsforschungszentrum unterstrichen wird, das nach Untersuchungen und Beobachtungen an Probanten ebenfalls im Jahr 2014 entschied, dass ein Umstieg auf die E-Zigarette das Gesundheitsrisiko deutlich senkt.
Mit den Inhaltsstoffen der Liquids setzte sich hingegen eine Studie um den Toxikologen Bernd Mayer näher auseinander, nachdem die EU Liquids als grundsätzlich ähnlich gefährlich einschätzte wie Strychnin oder Formaldehyd. Mayer und seine Kollegen widerlegten diesen Vorwurf allerdings. Liquids seien hinsichtlich der „Gefährlichkeit“ eher mit Spülmittel zu vergleichen, als mit chemischen Substanzen.
Nikotin und Passivdampf
Welche Gefahr stellen für Raucher und Passivraucher das enthaltene Nikotin oder auch die Inhaltsstoffe der Liquids dar? Der E-Zigaretten Forscher John Madden aus L.A ging dieser Frage genauer nach. Wie hoch ist also der Anteil an Giftstoffen im E-Dampf? Nach dem Ergebnis der Studie zu urteilen ist er in etwa mit der Schadstoffbelastung unserer Außenluft zu vergleichen – ein Ergebnis, dass Gegnern des Dampfens natürlich nicht in die Karten spielte, denn: Mit seiner Kritik widerlegt Madden die Passivdampfstudie des Fraunhofer Instituts, die urteilte, dass ein erhebliches Risiko für Passivraucher bestünde. Allerdings wurden die bereits bestehende Schadstoffbelastung der Luft, dem Dampf der E-Zigarette zugeschrieben, was faktisch nicht der Fall ist.
Eine ebenso wichtige Frage, ist: Wie hoch ist der Anteil des Suchtstoffs Nikotin im Passivdampf? Laut der Studie der Medical University of Silesia ist er zehn mal so niedrig wie in einer konventionellen Zigarette. Mit der Gefahr des Suchstoffs setzte sich auch eine E-Liquid Vergleichsstudie aus dem Jahr 2014 auseinander. Sie führte die Forscher aus Großbritannien zu dem Ergebnis, dass selbst Liquids mit dem höchsten Nikotingehalt immer noch einen geringeren Anteil des Suchtstoffs enthalten als Tabakzigaretten.
Die E-Zigarette zur Rauchentwöhnung?
Auch bezüglich der Rauchentwöhnung gibt es einige aufschlussreiche Studien. Eine davon wurde von der School of Population Health in Auckland durchgeführt und zeigt, dass Rauchern die Entwöhnung mithilfe der E-Zigarette wesentlich leichter fällt – vorausgesetzt, es werden nikotinhaltige Liquids verwendet. So scheinen E-Zigaretten eine bessere Unterstützung zu sein als Nikotinpflaster, da das Rückfallrisiko der E-Zigaretten Probanten in der Studie wesentlich niedriger war.
Eine weitere Studie um den Forscher Riccardo Polosa verdeutlicht außerdem, dass E-Zigaretten für Asthmatiker die bessere Alternative seien als Tabakzigaretten und im Rahmen der Rauchentwöhnung durchaus hilfreich sind. Doch auch andere Stimmen werden laut, die diese Ansätze wiederlegen wollen. Nikotin allein sei kein Suchtstoff, zumindest nach Ansicht einer französischen Studie, die den Entwöhnungseffekt der E-Zigarette genauer untersuchte. Vielmehr seien es zusätzliche Stoffe im Tabak, die den Raucher in die Abhängigkeit führen – und in einer E-Zigarette natürlich nicht zu finden sind, weshalb das elektronische Pendent für die Rauchentwöhnung ungeeignet ist.
Geht es um das gesundheitliche Risiko der E-Zigarette, können diese ersten Studien Entwarnung geben. Die Schadstoffe im Liquid sind wesentlich geringer und stellen auch für Passivraucher kein Risiko dar. Was besagen die Studien jedoch bezüglich der Gefahr, die die E-Zigarette für Jugendliche darstellt? Der größte Kritikpunkt, der auch die EU zu maßgeblichen Regulierungsansätzen beim Dampfen bewogen hat. Das erfahren Sie im zweiten Teil von „Die 20 wichtigsten E-Zigaretten Studien“.